VFD-Teff Naheland Mailager 2022
auf dem Pferdehof Unterauerhell

Schon lange im Voraus hatten wir uns, zusammen mit unseren Treffmitgliedern, auf unsere erste große Veranstaltung gefreut. Je näher der Termin rückte, desto mehr stieg die Aufregung!

Habe ich mein/e Pferd/e ausreichend trainiert? Werden die tierischen sowie menschlichen Gruppen harmonieren? Wird es vor Ort an nichts mangeln? Ist mein Zelt noch dicht und was machen wir bei schlechtem Wetter? - Diese und weitere Fragen lösten sich glücklicherweise bereits am Vorabend des eigentlichen Beginns schnell in Wohlgefallen auf!

Das Lager

Die erste Teilnehmerin reiste bereits am Donnerstag an, am Freitag stießen dann all diejenigen hinzu, die jegliche Form von Hektik am Samstagmorgen vermeiden wollten. Am Freitagmorgen waren Birgit und ich schon einmal mit dem Auto vor Ort, um die Lage zu checken, Zelte aufzubauen und Gepäck abzuladen. Schließlich würden wir von Odernheim aus zu Pferd freitags an- und montags wieder abreisen.

Auf den ersten Blick war sofort klar: Hier, auf dem Pferdehof Unterauerhell, hatten Beate, Lara, Patrick und Oliver tagelang ganze Arbeit geleistet und es würde garantiert an nichts fehlen!

Die Paddocks waren sicher umzäunt, es gab für alle Pferde eigene, neue Wasserbehälter, ausreichend Gras und bei Bedarf auch Heu. Im angrenzenden Stall, der um diese Jahreszeit leer steht, wurden Sattelböcke und Balken aufgebaut, sodass wir jeglichen Pferdebedarf vor Wetter geschützt und nachts verschlossen sicher lagern konnten.

Für uns Zweibeiner wurden bereits im Vorfeld im Bereich einer großen Wiese gegenüber des Stalls zwei Weidezelte aufgebaut und mit Stühlen, Tischen sowie Biertischgarnituren bestückt, sodass wir auch im Regenfall trocken sitzen würden. Zusätzlich standen uns in einem der Zelte ein großer Kühlschrank mit Gefrierschubladen nebst weiteren Steckdosen zur Verfügung. So konnten alle Lebensmittel und ausreichend Getränke gekühlt sowie Smartphones und Powerbanks geladen werden, die unter anderem bei der Routenführung zum Einsatz kommen sollten. Weitere Highlights waren das Planschbecken, in dem wir unsere Füße kühlen konnten sowie die fantastische Feuerstelle mit großem Grill, an der wir abends in großer Runde am Lagerfeuer zusammensaßen. Alles in allem war es so gemütlich bei uns, dass sich neben allen weiteren Gästen der Wanderreitstation und den anwesenden Einstellerinnen des Unterauerhells auch Beate und ihr Team zu uns gesellten.


Die Ritte

Da zum einen die Teilnehmerzahl unseres Lagers mit 19 angereisten Gastpferden und 2 Leihpferden der Wanderreitstation recht groß war, sich zum anderen die Einschlaf- und somit auch die Aufwachzeiten der Teilnehmer*innen teilweise sehr unterschieden, erwies sich die Planung als Lager ohne geführte Ritte zu festen Uhrzeiten als goldrichtig. Im Vorfeld ausgearbeitete Touren, bei deren Erstellung die liebe Mariella vom Unterauerhell eine große Hilfe war - obwohl sie selbst aufgrund einer Verletzung gar nicht mitreiten konnte - wurden als GPX-Dateien geteilt und auf kompatiblen Geräten bzw. Apps auf dem Smartphone zur Routenführung genutzt werden.

So begab sich am Samstagmorgen zunächst eine "frühe Gruppe", in der auch unsere beiden "Küken" (Leonie & Paula, 11 Jahre jung) mitritten, auf die ca. 20km lange Rundstrecke, vorbei an der Utsch-Hütte, der Williges-Kapelle und den Kneipp-Tretbecken. Mit ein wenig zeitlichem Abstand startete die "späte Gruppe" dieselbe Tour, bevor sich auch unsere dritte Gruppe auf den Weg zu einem ca. 12km langem Rundweg machte. Die Wege waren traumhaft schön, verwunschene Waldwege entlang von kleinen Wildbächen wechselten sich mit beeindruckenden Aussichten über weite Felder, Weiden und grünen Hügellandschaften ab! Wie sich im Laufe der ersten Ritthälfte herausstellte, befanden sich in der "späten Gruppe" Pferde mit unterschiedlichem "Wohlfühltempo". Da die Tourdaten, wie bereits beschrieben, im Vorfeld geteilt wurden, war es uns unproblematisch möglich, die Gruppe zu teilen. Es wurde beschlossen, sich an den Kneipp-Tretbecken zu einer gemeinsamen Pause wiederzutreffen. Zur allgemeinen Überraschung - oder sagen wir lieber, es war perfekte Planung 😉 - staunten alle nicht schlecht, als wenige Minuten nachdem sich unsere "späte Gruppe" wiedervereint hatte, auch die "frühe Gruppe" plötzlich am Pausenplatz aufmarschierte! Möglich war diese tolle, gemeinsame Pause zum einen aufgrund der längeren Pausenzeiten der "frühen Gruppe", zum anderen stellte die "späte Gruppe" beim Blick auf die Karte fest, dass man die Tour in die entgegengesetzte Richtung gestartet war! Die allgemeine Freude war groß, es wurde viel gequatscht, geschwärmt und auch der ein oder andere flüssige Leckerbissen ausgetauscht. Im Anschluss machten sich unsere (inzwischen) drei Gruppen wieder auf den Weg, die frühe Gruppe in die "richtige" und wir übrigen in die entgegengesetzte Richtung. Der "langsamere" Teil der "späten Gruppe" hatte unsere liebe, "ortskundige" Elke dabei, die der Meinung war, sie "kenne da einen Weg" - gefolgt von "das könnte ein Weg sein"... Folglich verließen wir die ursprünglich geplante Route und der Rest der Strecke verlief - nennen wir es "abenteuerlich"! Ein schöner Nebeneffekt dieser "Exkursion" war, dass wir kurz vor dem Ende des Rittes wieder auf die "frühe Gruppe" stießen und gemeinsam zum Lager zurückkehrten.

Nachdem alle Pferde versorgt waren, wurde der Grill angefeuert. Auch hierfür hatten unsere Gastgeber gesorgt und uns zwei große Körbe voll Feuerholz zur Verfügung gestellt. So aßen wir zunächst bei herrlichen Sommertemperaturen mit den Füßen im Planschbecken und wechselten im Anschluss ans Lagerfeuer, das uns bei den noch kühlen, nächtlichen Temperaturen wärmte. Wir quatschten über die Erlebnisse des Tages und vieles mehr - sogar "normale" Themen abseits der Reiterei! Als die letzten Nachteulen um 5 Uhr morgens das Bett aufsuchten, konnte sie den Staffelstab direkt an die ersten Frühaufsteher weitergeben.

Für die Brötchen des gemeinsamen Frühstücks am Sonntagmorgen konnten wir den Lieferservice der örtlichen Bäckerei Fickinger nutzen. Mehr oder weniger verschlafen nahmen wir an der großen Tafel Platz und besprachen die Gruppeneinteilungen für den zweiten Rittag. Aufgrund der teilweise längeren Fahrzeiten der Gespanne verkleinerte sich die Teilnehmerzahl, sodass wir uns in zwei Gruppen aufteilten. Geplant wurde ein Ritt zur Räuberschenke auf dem Campingplatz Haumühle in Simmertal, wo wir uns gegen 12:00 Uhr zum Mittagessen treffen wollten. Hin- und Rückweg sollten in etwa jeweils 7km umfassen, sodass die "frühere Gruppe" noch einen Schlenker in ihre Tour einbaute. Für die kreative Interpretation der Streckenführung der "späten Gruppe" sorgte einmal mehr Elke, sodass wir mit "lediglich" zwei Stunden Verspätung auf dem Campingplatz ankamen. Auch wenn wir die "frühe Gruppe" leider verpassten, war es ein sehr schöner Aufenthalt. Da wir uns bereits im Vorfeld des Lagers bei den Betreibern der Räuberschenke angemeldet hatten, waren diese auf unser Kommen vorbereitet. Wir wurden sehr freundlich empfangen und fanden eine Tafel aus mehreren Tischen und bequemen Stühlen mit Polsterauflagen vor. Zudem gab es die Möglichkeit, die Pferde zunächst grasen sowie aus dem Bach saufen zu lassen und im Anschluss anzubinden, sodass auch wir uns in Ruhe stärken konnten. Nach etwa einer Stunde brachen wir wieder gen Lager auf, welches wir bei unserer Ankunft von den übrigen Lagerteilnehmerinnen bereits perfekt aufgeräumt vorfanden.

Nachdem auch die letzten Gespanne abgereist waren, ließen Birgit und ich den Abend mit einigen lieben Einstellerinnen des Pferdehofs ganz entspannt ausklingen und wussten, erschöpft aber glücklich, heute würden wir nicht alt werden und sehr gut schlafen! Um 4 Uhr morgens lagen wir dann tatsächlich auch "schon" in unseren Nachtlagern, sodass wir am Montag nach weiteren 20km Heimritt glücklich - wenn auch etwas müde - wieder in Odernheim ankamen.

Es war unglaublich schön, so viele positive Rückmeldungen zu erhalten! Sowohl organisatorisch lief alles glatt, unsere Gastgeber waren absolut fantastisch, die Strecken traumhaft schön und die Stimmung in der Truppe so gut, dass wir uns alle einig waren: Im nächsten Jahr sehen wir uns wieder! Also haben wir nicht lange gezögert und das Wochenende vom 06./07.05.2023 für unser 2. VFD-Treff Naheland Mailager auf dem Pferdehof Unterauerhell festlegt!

Vielen Dank euch allen für diese unvergesslichen Tage! 

Die Bildergaleriegalerie zum Lager findet ihr hier.


Treffpunkt

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Routenvorschläge

Samstag
Rundtour zur Willigis-Kapelle, Gesamtlänge ca. 20km

Sonntag
Einkehren in der Räuberschenke auf dem Campingplatz Haumühle in Simmertal, Gesamtlänge ca. 15km
--> Warme Küche 13 - 15 Uhr